Rich­tig spenden

7 Merk­ma­le unse­riö­ser Spendenorganisationen

Die meis­ten der rund 20.000 Spen­den sam­meln­den Orga­ni­sa­tio­nen in Deutsch­land leis­ten her­aus­ra­gen­de Arbeit und gehen sorg­sam mit den ihnen anver­trau­ten Gel­dern um. Aber natür­lich gibt es auch schwar­ze Schafe.

Die­se erken­nen Sie an fol­gen­dem Gebaren:

1. Sie wer­den unter Druck gesetzt.

Unse­riö­se Orga­ni­sa­tio­nen erken­nen Sie dar­an, dass man Ihnen kei­ne Zeit zum Nach­den­ken lässt oder ein Ulti­ma­tum setzt. Das Wer­be­ma­te­ri­al ist stark gefühls­be­tont, indem es etwa not­lei­den­de Kin­der mit trau­ri­gen Augen in den Vor­der­grund stellt, und es appel­liert vor allem an Ihr schlech­tes Gewissen.

Spen­den soll­ten grund­sätz­lich frei­wil­lig und aus eige­ner Moti­va­ti­on her­aus erfol­gen. Einer guten Ent­schei­dung lie­gen aus­rei­chend Infor­ma­tio­nen zugrun­de. Sie spen­den nicht nur mit Herz, son­dern auch mit Ver­stand.

2. Die Orga­ni­sa­ti­on ver­hält sich aufdringlich.

Unse­riö­se Orga­ni­sa­tio­nen set­zen ger­ne auf direk­te Kon­fron­ta­ti­on, um Spender*innen in Ver­le­gen­heit zu brin­gen. Obacht ist gebo­ten, wenn Sie läs­ti­ge Tele­fon­an­ru­fe erhal­ten oder jemand an der Haus­tür klingelt.

Per­sön­li­che Gesprä­che sind natür­lich immer geeig­net, um eine Orga­ni­sa­ti­on bes­ser ken­nen­zu­ler­nen. Seriö­se Orga­ni­sa­tio­nen erken­nen Sie dar­an, dass man Ihnen zunächst Infor­ma­ti­ons­ma­te­ri­al zusen­det und wäh­rend des gesam­ten Pro­zes­ses die Distanz gewahrt bleibt.

Außer­dem erhal­ten Sie hin­rei­chend Infor­ma­tio­nen dar­über, wel­che Zie­le und Ziel­grup­pen das Pro­jekt errei­chen möch­te, auf wel­chem Wege sie ihre Zie­le zu errei­chen gedenkt und wie erfolg­reich das bis­her lief (Wir­kungs­be­le­ge!).

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3. Man macht Ihnen fal­sche Versprechungen.

Miss­trau­isch soll­ten Sie wer­den, wenn eine Orga­ni­sa­ti­on das Blaue vom Him­mel ver­spricht und über­zo­ge­ne, unrea­lis­ti­sche Zie­le verfolgt.

Ach­ten Sie dar­auf, ob die Zie­le der Orga­ni­sa­ti­on nach­voll­zieh­bar und rea­lis­tisch sind. Erken­nen kön­nen Sie das u.a. dar­an, ob die Orga­ni­sa­ti­on detail­liert über ein­zel­ne Etap­pen infor­miert und kon­kre­te Akti­vi­tä­ten benennt, mit denen die­se Zie­le erreicht wer­den sollen.

4. Man hält Ihnen eine Sam­mel­büch­se unter die Nase.

Spen­den­do­sen (ins­be­son­de­re sol­che, die nicht ver­plombt sind) und Sammler*innen, die kei­ne behörd­li­che Geneh­mi­gung oder einen Sam­mel­aus­weis besit­zen, kön­nen ein Zei­chen für unse­riö­se Maschen sein.

In den meis­ten Bun­des­län­dern ist ein Sam­mel­aus­weis lei­der nicht ver­pflich­tend. Wenn Sie unsi­cher sind, wer Ihnen gera­de gegen­über steht, las­sen Sie sich ein Über­wei­sungs­for­mu­lar geben und infor­mie­ren Sie sich zuhau­se über die Orga­ni­sa­ti­on. Das hat auch den Vor­teil, dass Sie die Spen­de steu­er­lich abset­zen können.

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5. Sie sol­len eine För­der­mit­glied­schaft unterschreiben.

Vom Prin­zip her eine gute Sache, gilt beson­ders bei För­der­mit­glied­schaf­ten Wach­sam­keit. Unse­riö­se Orga­ni­sa­tio­nen ver­ste­cken im Klein­ge­druck­ten ger­ne unan­ge­neh­me Über­ra­schun­gen: stei­gen­de Monats­bei­trä­ge, kom­pli­zier­te Kün­di­gung, Geschäfts­sitz im Ausland.

För­der­mit­glied­schaf­ten fal­len nicht unter das Haus­tür­wi­der­rufs­ge­setz. Das bedeu­tet, Sie gehen eine rechts­kräf­ti­ge Ver­pflich­tung ein, die Sie nur durch eine schrift­li­che Kün­di­gung wie­der been­den kön­nen. Weil Sie auf Mona­te und Jah­re hin ver­pflich­tet sind, soll­ten Sie in sol­chen Fäl­len beson­ders kri­tisch hin­ter­fra­gen, wen Sie da eigent­lich fördern.

6. Sie erhal­ten fal­sche oder unzu­rei­chen­de Informationen.

Es gibt kei­ne unab­hän­gi­gen Infor­ma­tio­nen zur Orga­ni­sa­ti­on, auf der Web­site fehlt ein Impres­sum und Ansprechpartner*innen sind gar nicht benannt? Das sind kla­re Anzei­chen für eine unse­riö­se Organisation.

Infor­ma­tio­nen zur Ver­wen­dung der Spen­den sowie zur Arbeits­wei­se und zum Auf­bau der Orga­ni­sa­ti­on sind im Ide­al­fall frei zugäng­lich. Seriö­se Orga­ni­sa­tio­nen beant­wor­ten Fra­gen umfas­send und zeitnah.

7. Die Web­site macht einen dubio­sen Eindruck.

Beson­de­re Vor­sicht gilt auch bei Online-Spen­den. Betrüger*innen geben sich gern als Mitarbeiter*innen einer bekann­ten Spen­den­or­ga­ni­sa­ti­on aus oder mel­den sich im Zuge einer Natur­ka­ta­stro­phe. Wer­den Sie per E‑Mail dazu auf­ge­for­dert, Kon­takt- und Kon­to­da­ten preis­zu­ge­ben, oder lenkt man Sie auf dubio­se Web­sites um, ist ein gesun­des Miss­trau­en ratsam.

Recher­chie­ren Sie, wie lan­ge die Orga­ni­sa­ti­on bereits tätig ist und ob es Medi­en­be­rich­te gibt. Prü­fen Sie bei Spen­den-SMS und auf Spen­den­por­ta­len, wel­che Gebüh­ren und Pro­vi­sio­nen anfallen.

Ach­ten Sie beim Spen­den auf Güte­sie­gel und Zertifikate!

Wenn Sie mit Ihrer Spen­de wirk­lich sicher gehen möch­ten, ach­ten Sie dar­auf, ob sich die Orga­ni­sa­ti­on einer Prü­fung durch unab­hän­gi­ge Drit­te unter­zo­gen hat. Aus­kunft geben bei­spiels­wei­se das Spen­den­sie­gel des Deut­schen Zen­tral­in­sti­tuts für sozia­le Fra­gen (DZI) und das Wirkt-Sie­gel von PHINEO.

Geprüf­te und prä­mier­te Pro­jek­te, die sowohl trans­pa­rent arbei­ten als auch eine hohe sozia­le Wir­kung erzie­len, fin­den Sie in unse­rer Über­sicht guter und geprüf­ter Spendenprojekte →

Falls Sie selbst in einer spen­den­sam­meln­den Orga­ni­sa­ti­on arbei­ten und wis­sen möch­ten, wie gut Ihre Orga­ni­sa­ti­on eigent­lich arbei­tet, d.h. wel­che Wir­kun­gen sie erzielt und wie trans­pa­rent sie ist, emp­feh­len wir einen Selbst-Check mit­hil­fe unse­res Wirkometers →