Demo­kra­tie-Report

Zivil­ge­sell­schaft för­dern – Demo­kra­tie bes­ser machen

30.09.2024

Glo­ba­le Kri­sen haben das Ver­trau­en in demo­kra­ti­sche Insti­tu­tio­nen erschüt­tert und gesell­schaft­li­che Span­nun­gen ver­stärkt. Unsi­cher­heit und Zukunfts­ängs­te neh­men zu – und rechts­extre­me Par­tei­en nut­zen das aus. Um mit Kri­sen und Ver­än­de­rung umge­hen zu kön­nen, braucht es jedoch eine star­ke Demo­kra­tie. Die Zivil­ge­sell­schaft trägt erheb­lich zur Stär­kung bei.

Anna Herr­hau­sen, Mit­glied des Vorstands

Wenn wir die Demo­kra­tie erhal­ten wol­len, wer­den wir sie erneu­ern müssen.”

Wenn ich an Deutsch­lands Zukunft den­ke, dann sehe ich eine moder­ne Gesell­schaft, die Viel­falt als erstre­bens­wert begreift, in der wir respekt­voll mit­ein­an­der umge­hen und in der demo­kra­ti­schen Insti­tu­tio­nen das nöti­ge Ver­trau­en ent­ge­gen gebracht wird. Die­ses Ide­al­bild lässt sich nicht poli­tisch ver­ord­nen – aber jeder ein­zel­ne von uns kann durch Mit­ma­chen dazu beitragen!”

Der Demo­­kra­­tie-Report ​„Zivil­ge­sell­schaft för­dern – Demo­kra­tie bes­ser machen” zeigt die fünf größ­ten Pro­ble­me der Demo­kra­tie sowie fünf Lösungs­an­sät­ze der Zivil­ge­sell­schaft auf, inklu­si­ve kon­kre­ter Bei­spie­le. För­dern­de erfah­ren außer­dem, was sie tun kön­nen, um Initia­ti­ven und Orga­ni­sa­tio­nen zu unter­stüt­zen, die sich dem The­ma Demo­kra­tie wid­men. Ange­fan­gen beim Kampf gegen Dis­kri­mi­nie­rung und Hate Speech bis hin zu mehr poli­ti­scher Beteiligung.

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Demokratie Report

Zivilgesellschaft fördern - Demokratie besser machen. 5 Lösungsansätze der Zivilgesellschaft.

5 Pro­ble­me, die eine Lösung von gesell­schaft­li­chen Kon­flik­ten erschweren

  • Des­in­for­ma­tio­nen und Hate Speech för­dern Ängs­te und Feind­bil­der, die von sach­li­chen Debat­ten ablen­ken, wie Kon­flik­te wirk­sam gelöst wer­den können.
  • Kri­sen und Trans­for­ma­ti­on füh­ren zu Verän­de­rungs­mü­dig­keit und Miss­trau­en in die Demo­kra­tie. Ver­än­de­run­gen wer­den ver­schleppt, vie­le Kon­flik­te schwe­len weiter.
  • Lang­sa­me Pro­zes­se, feh­len­de Koope­ra­ti­on, man­geln­de Betei­li­gung: Struk­tu­rel­le Schwä­chen des Staa­tes min­dern die Effek­ti­vi­tät der Demo­kra­tie beim Lösen von Konflikten.
  • Wer­den sozia­le Ungleich­hei­ten nicht an der Wur­zel gepackt, spit­zen sich Ver­tei­lungs- und Res­sour­cen­kon­flik­te über ver­schie­de­ne Kri­sen hin­weg zu – und sind schwe­rer lösbar.
  • Dis­kri­mi­nie­ren­de Hal­tun­gen füh­ren dazu, dass in Kri­sen oft nach Sün­den­bö­cken gesucht wird, anstatt sich auf struk­tu­rel­le Ursa­chen und Lösun­gen zu fokussieren.

Wich­tig ist: Die­se fünf Pro­ble­me sind eng mit­ein­an­der ver­kop­pelt, ver­stär­ken sich teils gegen­sei­tig. Daher lässt sich kaum sagen, wel­ches Pro­blem zuerst bear­bei­tet wer­den muss. Die gute Nach­richt: Wer dazu bei­trägt, eines der Pro­ble­me zu ver­klei­nern, kann damit indi­rekt auch ande­re Pro­ble­me mindern.

5 Lösungs­an­sät­ze der Zivilgesellschaft …

… mit denen sie die­se Pro­ble­me angeht und dadurch Demo­kra­tie bes­ser macht:

  • Des­in­for­ma­tio­nen ent­ge­gen­wir­ken: Zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen bekämp­fen rechts­extre­me bzw. popu­lis­ti­sche Des­in­for­ma­tio­nen und Hate Speech (Hass­re­de) durch Coun­ter Speech (Gegen­re­de), Medi­en­bil­dung, Fak­ten­checks und inves­ti­ga­ti­ve Recher­chen. Sie rücken dadurch den Fokus auf Fak­ten und kon­struk­ti­ve Lösun­gen von Kon­flik­ten, die im Lärm irre­füh­ren­der und fal­scher Infor­ma­tio­nen oft untergehen.
  • Poli­ti­sche Betei­li­gung aus­bau­en: Mehr poli­ti­sche Betei­li­gung der Bevöl­ke­rung wird als wirk­sa­mes Mit­tel gegen Ver­än­de­rungs­mü­dig­keit und Ver­trau­ens­ver­lust gese­hen. Aber es ist wenig wirk­sam, ein­fach mehr Betei­li­gungs­for­ma­te anzu­bie­ten. Die Zivil­ge­sell­schaft arbei­tet daher an einer zeit­ge­mä­ßen, nied­rig­schwel­li­gen und inklu­si­ven Betei­li­gung – und erreicht damit Jun­ge und Älte­re, poli­tisch Inter­es­sier­te und Des­in­ter­es­sier­te sowie Men­schen und Grup­pen, die bis­her wenig Gehör finden.
  • Sys­te­me ver­än­dern: Nicht nur die Demo­kra­tie, auch der Staat muss sich zur Bewäl­ti­gung von Kri­sen und Trans­for­ma­ti­on ver­bes­sern. Die Zivil­ge­sell­schaft ist für bei­des wich­ti­ge Impuls­ge­be­rin. Sie deckt struk­tu­rel­le Schwä­chen auf und setzt sich für sys­te­mi­sche Ver­än­de­run­gen ein. Sie berät den Staat dar­in, bes­ser zu betei­li­gen und zu koope­rie­ren, aus Feh­lern zu ler­nen und neue Tech­no­lo­gien für die Lösung kom­ple­xer Pro­ble­me zu nutzen.
  • Sozia­le Ungleich­heit bekämp­fen: Die Zivil­ge­sell­schaft enga­giert sich durch Kam­pa­gnen und Lob­by­ing für armuts­si­che­re Ein­kom­men, fai­re Ver­mö­gens­ver­tei­lung und eine gerech­te Steu­er­po­li­tik. Sie erhöht durch Koope­ra­ti­ons­pro­gram­me mit Wirt­schaft und Staat beruf­li­che Chan­cen für Benach­tei­lig­te und lin­dert Armut durch Rechts­be­ra­tung und Betrof­fe­nen­hil­fe. Dadurch hilft sie, struk­tu­rel­le Ursa­chen sozia­ler Ungleich­heit zu bekämpfen.
  • Dis­kri­mi­nie­rung abbau­en: Wich­tig ist es, in der Brei­te der Gesell­schaft für abwer­ten­des Ver­hal­ten zu sen­si­bi­li­sie­ren, insti­tu­tio­nel­le Dis­kri­mi­nie­rung in Behör­den, Unter­neh­men und ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen zurück­zu­drän­gen sowie dis­kri­mi­nier­te Men­schen dabei zu unter­stüt­zen, ihre Rech­te einzufordern.

Wie Sie die Zivil­ge­sell­schaft kon­kret und wir­kungs­voll dabei unter­stüt­zen kön­nen, die Demo­kra­tie zu stär­ken, erfah­ren Sie im Demo­kra­tie-Report.

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    Wiebke Gülcibuk

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