FIRST LEGO League: Ohne Enga­ge­ment geht es nicht!

PHINEO-Redaktion,
10.02.2025

Eine win­zi­ge Son­de wird zu Was­ser gelas­sen und taucht in die Tie­fe des Mee­res. Sie soll Tief­see­fi­sche fin­den, die sehr scheu sind oder in engen Spal­ten leben. Das klingt wie eine For­schungs­expe­di­ti­on, ist aber ein Schul­pro­jekt. Schü­ler des Bun­sen-Gym­na­si­ums Hei­del­berg haben es beim Regio­nal­wett­be­werb der FIRST LEGO League Chall­enge in Mann­heim vorgestellt.

Der inter­na­tio­na­le For­schungs- und Roboter­wett­be­werb, der die­ses Jahr im John Dee­re Forum statt­fand und von der Mann­hei­mer Hoch­schu­le zum 17. Mal durch­ge­führt wur­de, lässt Teil­neh­men­de und Zuschau­en­de in die Welt der Robo­tik ein­tau­chen. Aber die FIRST LEGO League ist mehr als ein tech­ni­scher Wett­be­werb. Die Kin­der machen Erfah­run­gen im Team zu arbei­ten, wis­sen­schaft­lich zu den­ken und nach­hal­tig zu ler­nen. Dabei ent­ste­hen Ideen, die manch­mal sogar in der ech­ten Welt umge­setzt werden.

Eine Kom­bi­na­ti­on aus Robo­tik und Forschung 

Unter dem Sai­son­the­ma SUB­MER­GED – Der Oze­an ist mehr als das, was du am Hori­zont sehen kannst“ tra­ten Anfang Febru­ar zwölf Teams von Kin­dern und Jugend­li­chen im Alter von 9 bis 16 Jah­ren gegen­ein­an­der an. Dabei kom­bi­niert der Wett­be­werb die The­men For­schung und Robo­tik. Zum einen stell­ten die Teams mit selbst­ge­bau­ten LEGO-Robo­tern auf einem Spiel­feld ihre Fähig­kei­ten in Kon­struk­ti­on und Pro­gram­mie­rung unter Beweis. Wie ech­te Ingenieur*innen tüf­tel­ten sie an dem rich­ti­gen Pro­gram­mie­rungs­code, damit der auto­no­me Robo­ter die gestell­ten Auf­ga­ben prä­zi­se anfährt und löst. Zum ande­ren muss­ten sie sich mit einem wis­sen­schaft­li­chen The­ma aus­ein­an­der­set­zen, zu dem sie wenig Vor­kennt­nis­se hatten. 

Die FIRST LEGO League ist ein wun­der­ba­res Bei­spiel dafür, wie Wis­sen­schaft und Bil­dung pra­xis­nah und mit Begeis­te­rung ver­mit­telt wer­den kön­nen. Es ist inspi­rie­rend, wie viel Krea­ti­vi­tät, Inno­va­ti­ons­geist und Team­ar­beit die Teil­neh­men­den mit­brin­gen. Die­se Erfah­run­gen prä­gen die Kin­der und Jugend­li­chen nach­hal­tig und berei­ten sie auf zukünf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen vor”, sagt Ute Ihme, von der Hoch­schu­le Mann­heim und Orga­ni­sa­to­rin des Regionalwettbewerbs.

Die FIRST LEGO League wirkt

169 Tau­send Kin­der und Jugend­li­che wur­den seit 2001 erreicht. Sie haben zu 92 % ein erhöh­tes Inter­es­se an MINT-The­men, stei­gern ihre Fähig­kei­ten Pro­ble­me zu lösen um 71 % und ver­bes­sern um 91 % ihre Team­fä­hig­keit. Mehr erfah­ren.

Alle Teams hat­ten die Auf­ga­be, ein real bestehen­des Pro­blem aus der For­schung zu lösen. Im Fall des Teams vom Bun­sen-Gym­na­si­um frag­te man sich, wie man Fische bes­ser in der Tief­see erfor­schen kön­ne. Dazu ent­wi­ckel­ten sie eine klei­ne Son­de, wel­che Fische mit Hil­fe von Licht, Schall und Kat­zen­fut­ter anlockt, um sie zu foto­gra­fie­ren. Mit ihrer Erfin­dung könn­te auch unter­sucht wer­den, wie ver­schie­de­ne Fisch­ar­ten auf unter­schied­li­che Rei­ze reagie­ren. Für ihr Pro­jekt recher­chier­ten sie wochen­lang zur aktu­el­len For­schungs­la­ge, spra­chen mit Expert*innen und erstell­ten eine Prä­sen­ta­ti­on zu ihren Ergeb­nis­sen, wel­che sie am Tag des Wett­be­werbs der Jury aus Ingenieur*innen, Wissenschaftler*innen und Forscher*innen vorstellten.

Manch­mal wird aus der Theo­rie sogar Wirk­lich­keit. Susan­ne Voigt ist Geschäfts­füh­re­rin von HANDS on TECH­NO­LO­GY e. V., der Non-Pro­fit-Orga­ni­sa­ti­on, die das Pro­gramm in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz orga­ni­siert. Sie berich­tet: Es gab schon Teams, die Paten­te ange­mel­det haben oder ihre Ideen lokal umset­zen konn­ten. Ein Team ent­wi­ckel­te eine senk­rech­te Begrü­nungs­an­la­ge an Gebäu­de­wän­den rund um einen kah­len, beto­nier­ten Platz, um ihn attrak­ti­ver zu gestal­ten. Sie prä­sen­tier­ten das Kon­zept im Rat­haus – und tat­säch­lich wur­de es umge­setzt. Ein per­fek­tes Bei­spiel für die Selbst­wirk­sam­keit. Es ist toll, dass die Kin­der sehen, wie ihre Ideen etwas bewir­ken und einen ech­ten Impact auf ihre Umge­bung haben.“

Ohne Enga­ge­ment geht es nicht

Nicht nur die Kom­bi­na­ti­on aus Robo­tik und For­schung macht die FIRST LEGO League ein­zig­ar­tig. Auch die Arbeit im Team spielt eine gro­ße Rol­le. Ob bei den Robo­tern oder im For­schungs­pro­jekt – alles wird gemein­sam gemacht. Das stärkt die Kom­mu­ni­ka­ti­ons- sowie die Prä­sen­ta­ti­ons­fä­hig­kei­ten und gibt den Schüler*innen ein Gemein­schafts­ge­fühl. Ein wei­te­rer Erfolgs­fak­tor für die FIRST LEGO League ist die Nach­hal­tig­keit. Die Kin­der und Jugend­li­chen fin­den einen Zugang zur Natur­wis­sen­schaft und Tech­nik und bau­en so über die Jah­re ein immenses Wis­sen sowie einen gro­ßen Erfah­rungs­schatz auf. Eini­ge von ihnen ent­schei­den sich spä­ter für Stu­di­en­gän­ge und Aus­bil­dun­gen in den Berei­chen Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaf­ten und Technik.

Beson­ders beein­dru­ckend fin­de ich, wenn ehe­ma­li­ge Teil­neh­men­de als Vol­un­teers und Coa­ches zurück­keh­ren. Sie brin­gen ihre Erfah­run­gen ein, inves­tie­ren viel Zeit und moti­vie­ren die nächs­te Gene­ra­ti­on. Sie ver­ste­hen, dass ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment dabei ent­schei­dend ist, das Pro­gramm am Lau­fen zu hal­ten. Das macht etwas mit unse­rer Gesell­schaft und zeigt, dass wir gemein­sam wei­ter­kom­men. Dane­ben braucht es auch star­ke regio­na­le Partner*innen, wie John Dee­re und die Hoch­schu­le Mann­heim, um den Wett­be­werb über­haupt aus­füh­ren zu kön­nen“, sagt Susan­ne Voigt.

Beein­dru­ckend ist, wenn ehe­ma­li­ge Teil­neh­men­de als Vol­un­teers zurück­keh­ren. Das ist ein wich­ti­ger Bei­trag für unse­re Gesellschaft.“

Susan­ne Voigt

Vanes­sa But­tignon von John Dee­re Stif­tung, dem lang­jäh­ri­gen Part­ner des Wett­be­werbs in Mann­heim, bestä­tigt die Bedeu­tung sol­cher Initia­ti­ven: Die För­de­rung von Bil­dungs­pro­gram­men wie der FIRST LEGO League sind ent­schei­dend, um jun­ge Men­schen zu inspi­rie­ren und ihre Begeis­te­rung für Tech­nik, Wis­sen­schaft und Inno­va­ti­on zu wecken. Beson­ders her­vor­zu­he­ben ist, wie Kolleg*innen sich als Coa­ches und Vol­un­teers enga­gie­ren, den Teams mit Rat und Tat zur Sei­te ste­hen und so einen wert­vol­len Bei­trag leis­ten. Die­se Pro­jek­te legen den Grund­stein für die Zukunft und zei­gen, wie gemein­sa­mes Enga­ge­ment ech­te Ver­än­de­run­gen bewir­ken kann.“

In Mann­heim haben es die Teams FFLish, Lego SAPi­ens und GSG Robots in die nächs­te Run­de geschafft. Sie wer­den sich bei den Qua­li­fi­ka­ti­ons­wett­be­wer­ben mit ande­ren Teams mes­sen. Dort wird ent­schie­den, wer im inter­na­tio­na­len Wett­be­werb der FIRST LEGO League antre­ten darf.


Die FIRST LEGO League ist ein inter­na­tio­na­les Bil­dungs­pro­gramm, das 1998 von der ame­ri­ka­ni­schen Stif­tung FIRST (For Inspi­ra­ti­on and Reco­gni­ti­on of Sci­ence and Tech­no­lo­gy) und LEGO ins Leben geru­fen wur­de. In Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz wird das Pro­gramm seit 2002 von der Non-Pro­fit-Orga­ni­sa­ti­on HANDS on TECH­NO­LO­GY e. V. orga­ni­siert. In Mann­heim rich­te­te die ört­li­che Hoch­schu­le den Wett­be­werb für Kin­der und Jugend­li­che im Alter von 9 bis 16 Jah­ren im Forum des Part­ners John Dee­re aus. United Way Ger­ma­ny, eine gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­ti­on der PHI­NEO gAG, und John Dee­re arbei­ten bereits seit 10 Jah­ren Hand in Hand, um Enga­ge­ment im Bereich Bil­dung vor­an­zu­trei­ben. Für die FIRST LEGO League arbei­ten alle Part­ner (HANDS on TECH­NO­LO­GY e. V., John Dee­re, Hoch­schu­le Mann­heim und United Way Ger­ma­ny) gemein­sam seit 2020 an der Durch­füh­rung des Wett­be­werbs in Mannheim.

Wenn Sie Fragen haben:

Thalissa-Jennifer Klaps

Pressesprecherin
+49 30 520 065 206
thalissa.klaps@phineo.org