PHI­NEO seit 2010

SKa­la: Selbst för­dern und gefor­dert werden

Mit der SKa­la-Initia­ti­ve unter­stützt PHI­NEO selbst Pro­jek­te und arbei­tet wir­kungs­ori­en­tiert für eine lebens­wer­te Welt. Von Niger bis nach München

Sani war schon drei Mona­te alt, als der Jun­ge immer noch nur 2,3 Kilo­gramm wog. Zusätz­lich hat­te er eine Lun­gen­ent­zün­dung und Mala­ria; wie vie­le Kin­der in Niger – einem Land mit einer der höchs­ten Kin­der­sterb­lich­keits­ra­ten der Welt. Durch ein Unicef-Hilfs­pro­gramm gegen Man­gel­er­näh­rung konn­te Sani ver­sorgt wer­den, bekam Spe­zia­ler­näh­rung und Erd­nuss­pas­te. Drei Wochen spä­ter hat­te er an Gewicht zuge­nom­men und weder Mala­ria-Sym­pto­me noch eine Lun­gen­ent­zün­dung. Sani ist einer von mehr als 54.000 Kin­dern, denen gehol­fen wer­den konn­te. Min­des­tens 84% von ihnen erho­len sich vollständig.

Das Pro­jekt ist eines von 93 För­der­pro­jek­ten der SKa­la-Initia­ti­ve. Die­se wur­de im April 2016 von der Unter­neh­me­rin Susan­ne Klat­ten ins Leben geru­fen, um beson­ders wir­kungs­ori­en­tier­te Orga­ni­sa­tio­nen mit ins­ge­samt bis zu 100 Mil­lio­nen Euro zu för­dern. PHI­NEO hat die Initia­ti­ve ent­wi­ckelt und führt sie durch. 

Von der Bera­te­rin zur Förderin

Bis 2016 hat PHI­NEO ande­re Förder*innen bera­ten, wie sie wir­kungs­voll för­dern kön­nen. Jetzt muss­te sich zei­gen, ob PHI­NEO dem eige­nen Anspruch stand­hal­ten kann und dies auch selbst tut. Auf­ga­be der Initia­ti­ve ist es, Orga­ni­sa­tio­nen zu för­dern, die mit unter­schied­li­chen Ansät­zen auf ein gemein­sa­mes Ziel hin­steu­ern: eine Gesell­schaft, in der sich Men­schen für­ein­an­der ein­set­zen. Dabei möch­te die Initia­ti­ve bedarfs­ge­recht för­dern und selbst nach­hal­tig wir­ken. Dies zeigt sich dar­an, dass eine Orga­ni­sa­ti­on am Ende der För­de­rung pro­fes­sio­nell auf­ge­stellt ist und wir­kungs­ori­en­tiert arbeitet. 

1.866 Bewer­bun­gen gin­gen 2016 über eine öffent­li­che Aus­schrei­bung bei PHI­NEO ein. Alle wur­den inten­siv geprüft. 2019 sind noch 93 Pro­jek­te in der Förderung. 

Neu­es För­der­instru­ment: Die gema­nag­te Großspende

Über die Initia­ti­ve wur­de zum Start in einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz mit Susan­ne Klat­ten infor­miert. Die zahl­rei­chen Arti­kel und öffent­li­chen Bei­trä­ge, die in der Fol­ge erschie­nen, weck­ten bei wei­te­ren Förder*innen gro­ßes Inter­es­se. Die Idee, für eine Groß­spen­de kei­ne eige­ne Orga­ni­sa­ti­on wie eine Stif­tung dau­er­haft auf­zu­bau­en, scheint für vie­le Förder*innen attrak­tiv zu sein. Die Groß­spen­den­be­ra­tung und ‑umset­zung durch eine Orga­ni­sa­ti­on wie PHI­NEO erwei­tert die Optio­nen des phil­an­thro­pi­schen Enga­ge­ments und trägt hof­fent­lich dazu bei, dass sich mehr Men­schen engagieren. 

Ers­te Nachahmer*innen gibt es bereits. 2018 ent­stand bei­spiels­wei­se die Initia­ti­ve Mobi­li­täts­kul­tur, die durch die Erb­schaft einer Pri­vat­per­son ermög­licht wur­de und nach dem SKa­la-Modell umge­setzt wird.

Fle­xi­bel för­dern, Neu­es pro­bie­ren: Der SKala-CAMPUS

Natür­lich hat PHI­NEO auch durch und mit den För­der­or­ga­ni­sa­tio­nen viel gelernt. Ganz aktu­ell in der Coro­na-Kri­se, auf die PHI­NEO mit noch grö­ße­rer Fle­xi­bi­li­tät hin­sicht­lich orga­ni­sa­tio­na­ler Bedar­fe und mit zusätz­li­chen Ange­bo­ten reagiert hat. Im Zuge der För­der­ar­beit hat PHI­NEO dar­über hin­aus erfah­ren, dass Orga­ni­sa­tio­nen der Zivil­ge­sell­schaft viel­fa­che Unter­stüt­zungs­be­dar­fe haben, die bis dato nicht aus­rei­chend gedeckt sind. Zen­tra­le The­men sind wirt­schaft­li­che Nach­hal­tig­keit sowie Wir­kungs- und Orga­ni­sa­ti­ons­ma­nage­ment. Und PHI­NEO hat dar­auf­hin den SKa­la-CAM­PUS für die Zivil­ge­sell­schaft ent­wi­ckelt. Für den Auf­bau des CAM­PUS stellt Susan­ne Klat­ten rund 10 Mil­lio­nen Euro För­der­mit­tel aus der SKa­la-Initia­ti­ve bereit.

Wir­kung motiviert

Und was wur­de sonst alles erreicht? Vie­le geplan­te und unge­plan­te Wir­kun­gen sowie Lern­ef­fek­te zeich­nen die Initia­ti­ve aus – alle nach­zu­le­sen in den mitt­ler­wei­le vier SKa­la-Tätig­keits­be­rich­ten. Sie moti­vie­ren und spor­nen das SKa­la-Team tag­täg­lich aufs Neue an. Dabei sind es nicht nur die gro­ßen Pro­jek­te, die begeis­tern. Gera­de die Wir­kun­gen auf Orga­ni­sa­ti­ons­ebe­ne zei­gen, wel­chen Impact SKa­la hat. So konn­te sich die ver­gleichs­wei­se klei­ne Orga­ni­sa­ti­on Ich will da rauf“, die in Mün­chen inklu­si­ve Klet­ter­grup­pen orga­ni­siert, finan­zi­ell nach­hal­ti­ger auf­stel­len. Die SKa­la-För­de­rung half wesent­lich dabei, dass 14 neue För­der­mit­glie­der für die­se Orga­ni­sa­ti­on gewon­nen wer­den konn­ten. Geplant waren eigent­lich fünf.