Ergebnisse der Förder-Initiative von 2016 – 2022
SKala-Initiative erfolgreich beendet
93 gemeinnützige Förderprojekte, knapp 100 Millionen Euro und ein Ziel: eine starke Zivilgesellschaft, die sich wirksam für die Menschen einsetzt. So ließe sich die 2016 von der Unternehmerin Susanne Klatten ins Leben gerufene SKala-Initiative zusammenfassen, die in diesen Monaten ausläuft.
Das Besondere an der Förderung: Anders als bei vielen anderen Ausschreibungen konnten SKala-Mittel ausdrücklich auch für nicht-projektbezogene Kosten verwendet werden, um gemeinnützige Organisationen langfristig und strukturell zu stärken.
Während der Corona-Krise beschloss Susanne Klatten darüber hinaus, den SKala-Zukunftsfonds aufzusetzen, mit dem den SKala-Organisationen Mittel für ihre digitale Infrastruktur bereitgestellt wurden.
Zusätzlich ist aus der Initiative der SKala-CAMPUS hervorgegangen, eine Lern- und Austauschplattform für Engagierte.
„Was uns besonders freut: Neun von zehn der Geförderten sagen, SKala habe auch ihre Organisation gestärkt, und dies nachhaltig.”
Susanne Klatten
Ansatz & Herangehensweise
Wirkungen sind Veränderungen, die infolge der Förderung bei den Organisationen erreicht werden. Die SKala-Initiative unterstützte ihre Förderpartner*innen mit Wissen und finanziellen Mitteln, damit sie ihre Wirkung entfalten und ihre Zielgruppen besser erreichen können.
Hierbei orientierten wir uns an der PHINEO-Wirkungstreppe:
Ausgesuchte Resultate & Wirkungen
Wirkungen auf Stufe 4
Ziel auf Stufe 4 war, dass die Förderorganisationen neues Wissen zu wirkungsorientiertem Arbeiten und Reportings aufbauen – vorrangig im Förderprojekt selbst, aber auch in der gesamten Organisation.
- Über 70 Prozent der Befragten berichteten, dass sie mit unserer Hilfe gelernt haben, wie wirkungsorientiertes Arbeiten praktisch umgesetzt wird.
- Bemerkenswert ist ferner, dass sich infolge der Förderung Wirkungswissen über das geförderte Projekt hinaus in der Organisation manifestierte: So erklärten 62 Prozent, dass auch Kolleg*innen nun viel besser verstünden, was wirkungsorientiertes Arbeiten bedeutet und wie es praktisch umgesetzt wird.
Wirkungen auf Stufe 5
Auf Stufe 5 ging es darum, Projekte wirkungsorientiert umzusetzen. Die meisten Förderorganisationen ergriffen darüber hinaus Maßnahmen, um auch die Gesamtorganisation professioneller aufzustellen.
- 93 der 95 Projekte schlossen ihr Förderprojekt ab.
- Über 90 Prozent erklärten, ihr Projekt mit vollem Fokus auf Wirkung umgesetzt zu haben – das ist ein überaus hoher Anteil, eingedenk der Tatsache, dass die Pandemie Planungen erschwerte.
- Auch das SKala-Team ist zufrieden: Nach Prüfung der Abschlussberichte schätzen wir 80 Prozent der Förderprojekte als erfolgreich ein; 17 Prozent weisen immerhin Teilerfolge auf, und nur 3 Prozent erreichten die avisierten Ziele nicht.
- In etwa der Hälfte der Organisationen wird infolge der Förderung das Thema Wirkungsorientierung stärker mitgedacht. Ein Drittel berichtet, dass auch andere Projekte ihrer Organisation das Berichtsformat wirkungsorientiert aufsetzen.
- Mit dem Förderende erklärten 82 Prozent, deutlich professioneller aufgestellt zu sein als vor der Förderung.
Wirkungen auf Stufe 6
Wir wollten nicht nur Projekte unterstützen, sondern die gesamte Organisation stärken und stabilisieren. Das war unser Ziel auf Stufe 6.
- Direkt nach Förderstart erklärten 100 Prozent, dass die Förderung sowohl das Projekt als auch ihre Organisation nachhaltig stärkt. Nach Förderende bestätigen dies noch 94 Prozent mit Blick aufs Projekt und 88 Prozent hinsichtlich ihrer Organisation.
- 68 Prozent berichten von einer Anschlussfinanzierung. Da nicht alle Projekte eine solche benötigen, weil es sich um Modellprojekte o.Ä. handelte, ist dies ein außerordentlich zufriedenstellender Wert.
- Über die Hälfte der Befragten berichten, dass die SKala-Initiative dazu beitrug, neue Förder*innen zu akquirieren. Nur in wenigen Fällen wirkte die SKala-Förderung hinderlich, etwa wenn Kleinspender*innen infolge der teils hohen Fördersummen ihr Engagement einschränkten.
- Auch der Bekanntheitsgrad der Organisationen verbesserte sich: 84 Prozent bestätigen, dass die SKala-Initiative zur stärkeren Wahrnehmung ihrer Organisation beitrug. Ergänzend berichteten uns Organisationen zudem, dass potenzielle Partner*innen die SKala-Förderung positiv wahrnahmen – 82 Prozent bestätigten uns, dass die SKala-Förderung ihre Reputation positiv beeinflusst hat.
Wirkungen auf Stufe 7
Oberstes Ziel von SKala war es, zu wirkungsorientiertem Handeln in der Zivilgesellschaft beizutragen. Dieses Ziel blieb nicht nur schwer zu erreichen, sondern lässt sich auch heute kaum nachweisen. Wir versuchen es trotzdem.
- 70 Prozent der zum Förderabschluss Befragten sind der Meinung, dass die SKala-Initiative dazu beigetragen hat, dass sich der Ansatz wirkungsorientierten Arbeitens stärker in der Zivilgesellschaft verbreitet.
- Außerdem dient SKala als Vorbild: Im Laufe der Initiative entschieden sich mehrere hochvermögende Privatpersonen dazu, nach dem Beispiel der SKala-Initiative eigene Förderinitiativen wirkungsorientiert aufzusetzen. Wir von PHINEO sind bis heute mit einigen ebensolchen Initiativen betraut.
Weitere Wirkungen finden sich im Tätigkeitsbericht unten. Am Beispiel der KinderHelden verdeutlichen wir, wie sich die Wirkungen ganz konkret im Alltag einer Organisation zeigen.
„Es ist bewundernswert, was Menschen in den Organisationen leisten. Ich möchte ihnen danken. Sie erst haben die SKala-Initiative zum Erfolg gemacht.”
Susanne Klatten
Learnings & Erkenntnisse
1. Mischung aus Projekt- und Strukturförderung von großer Relevanz
Fast alle Förderverträge enthielten einen Anteil für Organisationsentwicklungsmaßnahmen, damit sich Förderorganisationen weiterentwickeln und stabilisieren konnten. Dies waren zum Beispiel Finanzthemen, Personal, Ausstattung oder Maßnahmen zur Digitalisierung der Organisation.
Dieses gezielte Investment in die Organisationsstrukturen hat sich gelohnt: Aus unserer Sicht sind die meisten Organisationen derzeit – und zwar trotz der negativen Auswirkungen der Pandemie – genauso stabil wie, wenn nicht sogar stabiler als vor der Förderung. Es gibt zahlreiche Beispiele von Förderorganisationen, die ihre Projektqualität erhöhen, ein Fundraising aufbauen und langfristige Strategien entwickeln und umsetzen konnten.
Wir sehen im Mix aus Projekt- und Strukturförderung einen großen Hebel, um Organisationen nachhaltig zu stärken. Von vielen Förderorganisationen wurde der Finanzierungmix als eine Besonderheit der SKala-Initiative hervorgehoben.
2. Förderung braucht Vertrauen
Unser Förderansatz fußte auf der These, dass vorab intensiv geprüfte und im gemeinsamen Austausch entwickelte Förderprojekte weniger Begleitung während der Förderzeit benötigen. So entschieden wir uns für eine jährliche Berichterstattung mithilfe von Zwischen- und Abschlussberichten.
Grundsätzlich hat sich diese These bestätigt: Viele erfolgreiche Projekte benötigten unsere Begleitung nicht bzw. konnten mit der weniger intensiven Begleitung sehr gut umgehen. Gemessen an unseren Kriterien sind etwa 80 Prozent der Projekte ein voller Erfolg, und nur drei der ursprünglich 95 Projekte erreichten ihre Ziele nicht.
Weitere Erkenntnisse finden sich im Tätigkeitsbericht, unten auf der Seite zum Download. Der ausführliche Schlussbericht folgt 2023. Detailliertere Informationen zu den Förderprojekten finden sich auf www.skala-initiative.de.
Resultate & Wirkungen
Abschlussbericht SKala-Initiative 2022
Alles Wissenswerte zu SKala in der Zusammenfassung