Spendentipps
Für die Ukraine spenden
Sie wollen Menschen helfen, die in der Ukraine leben oder vor dem Krieg flüchten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist ein Angriff auf die Freiheit und die Demokratie. Der Feldzug bringt viel Leid für Menschen. Wir sind besorgt und möchten helfen. Jede*r kann Solidarität zeigen – mit der Teilnahme an Friedenskundgebungen genauso wie mit Spenden.
Was leisten die Hilfsorganisationen aktuell vor Ort?
Zahlreiche Organisationen sind seit Jahren in der Ostukraine engagiert. Sie kennen die Situation vor Ort sehr gut und pflegen enge Kontakte mit lokalen Organisationen und Institutionen. Derzeit können nur wenige Organisationen in der Ukraine arbeiten; viele arbeiten aus angrenzenden Ländern heraus.
- Hilfsgüter: Humanitäre Hilfsorganisationen versorgen die Menschen in der Ukraine und in den Grenzregionen mit wichtigen Hilfsgütern. Die Bedarfe ändern sich rasant, entsprechend kurzfristig liefern Organisationen das, was gebraucht wird.
- Unterkünfte: Organisationen helfen Binnenflüchtlingen in der Ukraine und in angrenzenden Ländern wie Polen. Sie bauen Notunterkünfte und versorgen sie mit dem Nötigsten.
- Fluchthilfe und Evakuierung: Organisationen helfen Menschen dabei, sich in Sicherheit und/oder außer Landes zu bringen. Insbesondere Familien, Kinder und ältere Menschen brauchen Unterstützung.
- Psychosoziale Betreuung: Sozialarbeiter*innen und Psycholog*innen helfen traumatisierten Menschen dabei, ihre Erlebnisse zu verarbeiten.
- Medizinische Versorgung: Organisationen liefern medizinische Hilfsgüter und leisten vor Ort medizinische Unterstützung.
Was Unternehmen tun können
Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich zu engagieren?
Jetzt! Menschen in Not können nicht warten. Angesichts der dramatischen Situation muss schnell gehandelt werden. Die Überlebensfähigkeit der Organisationen, die im Kriegsgebiet agieren, bemisst sich in Tagen – nicht in Wochen oder gar Monaten.
Da die Folgen des Angriffs verheerend sind, braucht die Zivilgesellschaft aber auch künftig massive Unterstützung. Die Erfahrung lehrt, dass die langfristigen Auswirkungen solcher Krisen aus dem Blick der Öffentlichkeit geraten. Ein mittel- und langfristiges Engagement ist ebenso geboten wie sinnvoll.
Wofür werden jetzt gerade Spenden benötigt?
Nationale wie internationale Hilfsorganisationen kümmern sich um Flüchtende genauso wie um die Menschen vor Ort, die durch die Angriffe ihr Hab und Gut verlieren.
Benötigt werden Kleidung, warme Decken, Lebensmittel, Medikamente und Unterkünfte, auch Hygieneartikel, Treibstoff oder Erste-Hilfe-Sets. Da sich Bedarf laufend ändert, empfehlen wir Geldspenden an große Hilfsorganisationen.
Millionen Ukrainer*innen sind bedroht oder auf der Flucht. Wir müssen ihnen schnell und beherzt helfen und zusammenstehen!
Dr. Andreas Rickert, CEO von PHINEO
Werden auch Sachspenden gebraucht?
Hierzu gibt es unterschiedliche Aussagen.
Gebraucht werden in der Ukraine und der Grenzregion warme Decken, warme Kleidung, Medikamente und Essen.
Sachspenden verursachen aber zumeist mehr Probleme, als sie lösen: Sie zielen an Bedarfen vorbei, verursachen hohe Logistik-Aufwände und behindern so die Arbeit der Hilfsorganisationen.
Am einfachsten und wirksamsten ist es, die Handlungsfähigkeit dieser Organisationen mit Spenden ohne Zweckbindung zu sichern.
Bitte orientieren Sie sich beim Spenden an den aktuellen (!) Empfehlungen der Spendenorganisation Ihres Vertrauens.
Was kann ich tun?
Es gibt viele Möglichkeiten zu helfen:
- Sie können Geld spenden,
- Wohnraum anbieten,
- mit Übersetzungsleistungen helfen,
- Sachspenden einwerben (siehe die Frage „Werden auch Sachspenden gebraucht?”)
- eintreffende Flüchtlinge willkommen heißen.
Öffentliche Kundgebungen und das breite Engagement aus allen Teilen der Gesellschaft senden ebenfalls starke politische Signale ins In- und Ausland, deshalb ist auch die Teilnahme an Demonstrationen wertvoll. Die russische Regierung muss wissen, dass die Weltgemeinschaft hinter der Ukraine steht.
Wie sollte ich spenden?
Warten Sie nicht lange, sondern spenden Sie jetzt!
Setzen Sie auf große und bekannte Hilfsorganisationen. Professionelle Strukturen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Spenden vor Ort auch richtig eingesetzt werden.
Statt mehrerer Kleinstspenden spenden Sie eher einen substanziellen Betrag, das ist effizienter in der Bearbeitung.
Spenden Sie so, dass es der Organisation am meisten nutzt: ohne Zweckbindung. Vertrauen Sie auf das Know-how und die Erfahrung der Organisation, dass sie das Geld optimal einsetzen wird.
Wie sich Unternehmen engagieren können
Soll ich Organisationen in der Ukraine oder in Deutschland unterstützen?
Wichtig ist, dass die Spende auch vor Ort ankommt.
Um das zu gewährleisten, haben bekannte nationale und internationale Organisationen die notwendigen Strukturen und Kontakte.
Wer selbst eine vertrauenswürdige Organisation vor Ort kennt, kann selbstverständlich auch direkt spenden. Persönlichen Empfehlungen zu folgen oder große Spendenbündnisse zu unterstützen, ist sinnvoll.
An welche Organisationen kann ich guten Gewissens spenden?
Vertrauen Sie etablierten Hifsorganisationen. Eine gute Übersicht für die derzeitige Akut-Phase bietet die Empfehlung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
Aktuell geht es um die Versorgung der Geflüchteten in der Kriegsregion und der Hilfe bei der Flucht. Mittel- und langfristig werden weitere Themen wichtig.
In Deutschland geht es darum, den Menschen beim Ankommen zu helfen – erst recht, wenn eine baldige Rückkehr in die Ukraine nicht möglich sein sollte. Sie brauchen beispielsweise längerfristige Unterbringung, psychosoziale Begleitung oder Bildungsangebote. Es gibt eine Vielzahl guter Organisationen, die ihre Angebote sicher auch für die spezielle Situation für Geflüchtete aus der Ukraine anpassen werden. Von PHINEO empfohlene Projekte finden Sie hier.
Ich arbeite in einer Non-Profit. Auf was muss ich achten?
Mittelvergabe, politische Meinungsäußerung, Spendenaufrufe – auf was Engagierte achten müssen, haben wir hier beim SKala-CAMPUS aufgeschrieben: „Hilfe für die Ukraine: Was Non-Profits dürfen (und was nicht)”.
Die Liste wird regelmäßig erweitert. Stand: 15.03.2022.