Initiative Mobilitätskultur
Es läuft: 4 Beispiele für die Verkehrswende
Wie werden wir uns künftig bewegen, wo werden wir uns aufhalten, wie sehen unsere Städte aus? Die Projekte der Initiative Mobilitätskultur zeigen kreative Lösungen – vor Ort, im Alltag und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern. Das ist Verkehrswende von unten gestaltet statt von oben verordnet.
Vom 16. bis 22. September 2020 zeigen Engagierte in ganz Europa während der Europäischen Mobilitätswoche, wie eine andere Mobilität Wirklichkeit wird. Wir stellen einige Highlights vor, was die Projekte der Initiative Mobilitätskultur im September und darüber hinaus umsetzen:
Bremen: Auf das Rad statt aufs Auto setzen
Der Verein Autofreier Stadtraum will Bremer*innen auf verschiedenen Wegen überzeugen, dass Mobilität mit weniger Autos möglich ist. Die Vereinsmitglieder sprechen mit der Politik, bringen Aktive zusammen und machen Aktionen rund um die Europäische Mobilitätswoche. 2019 nahmen an ihrem Fahrradkorso über die Bremer Hochstraße 3500 Menschen teil. Auf der Bühne wurde über das 365-Euro Ticket für den ÖPNV oder eine autofreie Innenstadt diskutiert.
Köln: Software für die Verkehrswende
Die Engagierten vom Verein wielebenwir haben eine Open Source Software entwickelt, mit der andere Aktive in ihrem Wohnort den Verleih von Lastenrädern anbieten können. Denn Lastenräder, so finden die Kölner*innen, sind eine super Alternative zum Auto und Verkehrsmittel teilen schont die Ressourcen zusätzlich. Bundesweit nutzen schon 90 Initiativen die Software. Der Verein ist weit über Köln hinaus vernetzt, auf der jährlichen Fachkonferenz treffen sich Lastenrad-Fans aus Deutschland, Österreich oder Tschechien.
Berlin: Mit vielen Tipps Engagement anschieben
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) mobilisiert Verkehrswender*innen in ganz Deutschland. Es gibt Webinare, Workshops und eine Website mit vielen Anregungen. Wie stoße ich temporäre Pop-up-Radwege in meiner Kommune an? Mit welchen Argumenten überzeuge ich Autofans von alternativen Verkehrsmitteln? Wie mache ich Fundraising für meine Aktionen vor Ort? Mit dem erfolgreichen Aktionsformat 12qm Kultur erobern Aktive mit Theater, Straßencafé oder Musik für kurze Zeit die Fläche, die ein parkendes Auto einnimmt.
Berlin: Kinder in selbständiger Mobilität unterstützen
Der FUSS e.V. befähigt Kinder an sechs verschiedenen Orten in Deutschland dazu, Mobilitätshindernisse und Gefahren in ihrer Umgebung wahrzunehmen. Mit Begleitung entwickeln sie dann Vorschläge, wie diese überwunden werden können und setzen sie spielerisch, beispielsweise durch einen ausrollbaren Zebrastreifen, um. In den beteiligten Kommunen wird außerdem aktiv für die konkrete Umsetzung von Maßnahmen für ein sicheres Gehen geworben.