Wir­kungs­ori­en­tier­te Steue­rung im drit­ten Sektor

Ledig­lich ein Drit­tel der gro­ßen sozia­len Dienst­leis­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen in Deutsch­land steu­ert wir­kungs­ori­en­tiert. Ein wei­te­res Drit­tel befin­det sich auf gutem Wege, und ein Drit­tel hat den Kom­pass noch nicht aus­rei­chend jus­tiert. Zu die­sem Ergeb­nis gelangt unse­re Stu­die Wir­kungs­ori­en­tier­te Steue­rung von Non-Pro­fit-Orga­ni­sa­tio­nen” (sie­he unten).

Befragt wur­den 83 mitt­le­re und gro­ße deut­sche gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen, vor­wie­gend aus dem Gesund­heits- und Sozi­al­sek­tor. Deren Gesamt­jah­res­ein­nah­men belau­fen sich auf rund neun Mil­li­ar­den Euro; das ent­spricht ca. 10 Pro­zent des jähr­li­chen Gesamt­um­sat­zes im drit­ten Sektor.

Ziel der Stu­die war, den Stand der der wir­kungs­ori­en­tier­ten Steue­rung gemein­nüt­zi­ger Orga­ni­sa­tio­nen in Deutsch­land zu über­prü­fen. Durch sie wer­den fol­gen­de Fra­gen beantwortet:

  • Für wie rele­vant hal­ten Ver­ant­wort­li­che das The­ma Wir­kung”?
  • Inwie­fern sind die Steue­rungs­sys­te­me gro­ßer Orga­ni­sa­tio­nen bereits auf Wir­kung aus­ge­rich­tet?
  • Wel­che Fak­to­ren beein­flus­sen die Imple­men­tie­rung wir­kungs­ori­en­tier­ter Steuerung?
  • Anhand wel­cher Indi­ka­to­ren lässt sich eine wir­kungs­ori­en­tier­te Steue­rung erkennen?
  • Wel­che Vor- und Nach­tei­le bringt Wirkungsorientierung?

Zen­tra­le Ergeb­nis­se der Studie

Grund­sätz­lich beto­nen alle Befrag­ten, das Wir­kungs­ori­en­tie­rung wich­tig ist:

  • 70 Pro­zent bestä­ti­gen, dass sich eine stär­ke­re Wir­kungs­ori­en­tie­rung posi­tiv auf die Qua­li­tät ihrer Arbeit aus­wir­ke. (Abb. 2)
  • 74 Pro­zent ver­spre­chen sich deut­li­che Vor­tei­le beim Fund­rai­sing. (Abb. 2)
  • Und doch haben 87 Pro­zent der Orga­ni­sa­tio­nen teils erheb­li­che Schwie­rig­kei­ten dabei, ihre Wir­kun­gen zu erfas­sen. (Abb. 3)
  • Der Grad der Sys­te­ma­ti­sie­rung der Wir­kungs­ori­en­tie­rung ist abhän­gig von ihrem jewei­li­gen Tätig­keits­be­reich, ihrer Mit­tel­her­kunft sowie der orga­ni­sa­ti­ons­in­ter­nen Posi­tio­nie­rung des The­mas. Orga­ni­sa­tio­nen im Bil­dungs­be­reich sowie För­der­stif­tun­gen schnei­den beson­ders gut ab.
  • Ins­be­son­de­re För­der­stif­tun­gen sowie die Öffent­li­che Hand als bedeu­tends­ter Geld­ge­ber sind in der Lage, das The­ma ins­ge­samt vor­an­zu­trei­ben.

Hier­zu auch die fol­gen­den Abbildungen:

Von 83 befragten Organisationen arbeiten 29 insgesamt stark wirkungsorientiert (also circa ein Drittel; vgl. erste Säule links)
Von 83 befragten Organisationen arbeiten 29 insgesamt stark wirkungsorientiert (also circa ein Drittel; vgl. erste Säule links)
Vorteile von Wirkungsorientierung: positive Auswirkungen auf die Qualität, besseres Fundraising (vgl. Zeile 2 + 3)
Vorteile von Wirkungsorientierung: positive Auswirkungen auf die Qualität, besseres Fundraising (vgl. Zeile 2 + 3)
Nur 13 Prozent der Befragten meinen, dass ihnen die Erfassung von Wirkungen keine Probleme bereitet (vgl. erste Zeile)
Nur 13 Prozent der Befragten meinen, dass ihnen die Erfassung von Wirkungen keine Probleme bereitet (vgl. erste Zeile)

Fazit: Wir­kungs­ori­en­tie­rung stärken

Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass das The­ma Wir­kungs­ori­en­tie­rung noch wei­ter gestärkt wer­den muss:

  • Der Bewusst­seins­wan­del hin zur Wir­kungs­ori­en­tie­rung muss bei Orga­ni­sa­ti­ons-Ver­ant­wort­li­chen wie Mit­tel­ge­bern glei­cher­ma­ßen geför­dert wer­den. Ins­be­son­de­re die öffent­li­che Hand als größ­ter Finan­zier soll­te noch stär­ker als bis­her Wir­kungs­in­for­ma­tio­nen nachfragen.
  • Der gemein­nüt­zi­ge Bereich soll­te noch stär­ker über die erziel­ten Wir­kun­gen berich­ten, um die posi­ti­ven gesell­schaft­li­chen Erfol­ge sei­ner Arbeit noch trans­pa­ren­ter dar­stel­len zu können.
  • Auch ver­mö­gens­fi­nan­zier­te Stif­tun­gen kön­nen das The­ma vor­an­trei­ben und ent­spre­chen­de For­schung und Anwen­dung för­dern.
  • Die bereits vor­han­de­nen Steue­rungs­in­stru­men­te müs­sen stär­ker inte­griert und wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Dabei kommt es auch dar­auf an, ver­schie­de­ne, bis­lang getrennt betrach­te­te Aspek­te mit­ein­an­der zu ver­bin­den – Wir­kungs- und Finanz­in­for­ma­tio­nen bei­spiels­wei­se. All­ge­mein ist es not­wen­dig, die Qua­li­tät des Pro­jekt­ma­nage­ments zu erhö­hen.

Wei­te­re inter­es­san­te Ergeb­nis­se und Schluss­fol­ge­run­gen kön­nen Sie direkt in der Stu­die nach­le­sen, die wir unten auf der Site kos­ten­los zum Down­load anbieten.

Unser Ange­bot

Sie haben Fra­gen zur Stu­die? Sie wün­schen eine indi­vi­du­el­le Bera­tung, wie Sie Wir­kungs­ori­en­tie­rung auch in Ihrer Orga­ni­sa­ti­on imple­men­tie­ren? – Dann kon­tak­tie­ren Sie uns bitte!

Und um her­aus­zu­fin­den, wie wir­kungs­ori­en­tiert Sie bereits steu­ern, kön­nen Sie auch das Wir­ko­me­ter befragen …

Zum Download

Studie: Wirkungsorientierte Steuerung in Non-Profit-Organisationen

Analysen & Befunde zum Zustand des dritten Sektors

Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie mich an:

Dr. Julia Nast

Leitung Kommunalberatung
+49 30 520 065 367
julia.nast@phineo.org