Die PHI­NEO-Wirkt-Sie­gel-Ana­ly­se

Unser Ana­ly­se­pro­zess im Überblick

Ob Armut, Kli­ma oder Stär­kung unse­rer Demo­kra­tie – seit 2010 berei­ten wir mit­hil­fe des PHI­NEO-Ana­ly­se­pro­zes­ses Wis­sen über die Zivil­ge­sell­schaft auf und bie­ten star­ken Pro­jek­ten eine Öffent­lich­keit.

Mit unse­rer kos­ten­frei­en Ana­ly­se tra­gen wir dazu bei, dass die Zivil­ge­sell­schaft wir­kungs­ori­en­tier­ter arbei­tet. Durch die Wirkt-Sie­gel-Ana­ly­se erhal­ten Non-Pro­fits wert­vol­le Rück­mel­dun­gen für ihre Pro­jekt- und Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung. Gleich­zei­tig bie­ten wir För­dern­den eine Ori­en­tie­rung, indem wir Pro­jek­te mit beson­ders hohem Wir­kungs­po­ten­zi­al mit dem Wirkt-Sie­gel aus­zeich­nen (und die­se in unse­re Daten­bank geprüf­ter Spen­den­or­ga­ni­sa­tio­nen aufnehmen).

Aktu­el­le Ausschreibung

Dis­kri­mi­nie­rung und Des­in­for­ma­ti­on wir­kungs­voll begeg­nen: Die Aus­schrei­bung für das Wirkt-Sie­gel Demo­kra­tie läuft bis zum 15. Janu­ar 2025. Alle Infos und den Zugang zum Bewer­bungs­por­tal fin­den Sie auf unse­rer Aus­schrei­bungs­sei­te.

In regel­mä­ßi­gen Abstän­den suchen wir uns The­men­fel­der im Bereich der Zivilgesellschaft und ana­ly­sie­ren gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen, die in die­sen Berei­chen arbei­ten. Vom ​„e.V.” bis zur Stif­tung, von der gGmbH bis zur gAG. Uns inter­es­siert, wer sich in einem bestimm­ten Bereich enga­giert, mit was für einem Ansatz und mit wel­cher Wir­kung. So haben wir in der Ver­gan­gen­heit bereits zahl­rei­che The­men­be­rei­che untersucht.

Gene­rell kön­nen sich Orga­ni­sa­tio­nen mit einem Pro­jekt bewer­ben, wenn das Projekt …

  • the­ma­tisch zur jewei­li­gen Aus­schrei­bung passt,
  • min­des­tens zwei Jah­re besteht und bereits ers­te Ergeb­nis­se sichtbar sind,
  • noch min­des­tens zwei Jah­re fort­ge­führt wird,
  • die Trä­ger­or­ga­ni­sa­ti­on ihren Sitz in Deutsch­land hat.

Hin­ter jedem wir­kungs­vol­len Pro­jekt steht immer auch eine star­ke Orga­ni­sa­ti­on. Und bei­de müs­sen zuein­an­der pas­sen. Des­halb neh­men wir in der PHI­­NEO-Ana­­ly­­se auch die Trä­ger­or­ga­ni­sa­ti­on unter die Lupe.

Wel­che Orga­ni­sa­tio­nen kön­nen sich für die Wirkt-Sie­gel-Ana­ly­se bewerben?

Gemein­nüt­zi­ge Pro­jek­te und Orga­ni­sa­tio­nen. Und zwar immer dann, wenn sie …

  • in Deutsch­land als gemein­nüt­zig aner­kannt sind und über einen Frei­stel­lungs­be­scheid verfügen,
  • kei­ne Kör­per­schaft des öffent­li­chen Rechts sind,
  • ihren Sitz in Deutsch­land haben und
  • ope­ra­tiv – und nicht rein för­dernd – tätig sind.

Übri­gens:

  • Der gesam­te Ana­ly­se­pro­zess ist kos­ten­los.
  • Bei der Ana­ly­se berück­sich­ti­gen wir natür­lich die Grö­ße einer Orga­ni­sa­ti­on und des Projekts.
  • Alle Daten behan­deln wir selbst­ver­ständ­lich streng ver­trau­lich und ver­öf­fent­li­chen nur die Pro­jek­te, die das Wirkt-Sie­­gel erhal­ten – und das auch nur mit Ein­ver­ständ­nis. Wir füh­ren oder ver­öf­fent­li­chen kei­ne Negativliste.

Ablauf der Wirkt-Siegel-Analyse

Die PHI­­NEO-Wirkt-Sie­­gel-Ana­­ly­­se umfasst zwei Ana­ly­se­stu­fen. Auf Stu­fe 1 ana­ly­sie­ren wir Wir­kungs­po­ten­zi­al des jewei­li­gen Pro­jekts. Auf Stu­fe 2 prü­fen wir, ob die Trä­ger­or­ga­ni­sa­ti­on unse­re Min­dest­an­for­de­run­gen erfüllt.

Zunächst schau­en wir uns auf Stu­fe 1 das Pro­jekt im Hin­blick auf drei Wir­kungs­kri­te­ri­en an. Wir …

  • prü­fen, ob sich die Orga­ni­sa­ti­on mit dem Pro­blem, den Bedar­fen und den Zie­len bzw. Ziel­grup­pen aus­ein­an­der­ge­setzt hat, 
  • bewer­ten das Kon­zept hin­sicht­lich theo­re­ti­scher und prak­ti­scher Fundierung,
  • beur­tei­len die Maß­nah­men im Bereich Moni­to­ring und Eva­lua­ti­on danach, ob sie geeig­net sind, die Wir­kung des Pro­jek­tes erhe­ben können.

Die Erfah­rung zeigt, dass für den lang­fris­ti­gen Impact einer Non-Pro­­fit sta­bi­le Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren unab­ding­bar sind. Daher prü­fen wir auf Stu­fe 2 auch die Trä­ger­or­ga­ni­sa­ti­on. Hier ach­ten wir auf ihre Gover­nan­ce, auf Finan­zen und Trans­pa­renz.

Um ein voll­stän­di­ges Bild zu erhal­ten, suchen wir auch das Gespräch mit den Orga­ni­sa­tio­nen – ent­we­der im Rah­men eines Vor-Ort-Besu­ches oder eines Video-Calls. Am Ende ent­schei­det eine unab­hän­gi­ge und inter­dis­zi­pli­när zusam­men­ge­setz­te Emp­feh­lungs­kom­mis­si­on über die Ver­ga­be des Wirkt-Sie­­gels auf Basis unse­rer Analyse-Ergebnisse.

Mehr zu den Kri­te­ri­en für die Pro­­jekt- und Orga­ni­sa­ti­ons­ana­ly­se sowie zum genau­en Ablauf des Ana­ly­se­pro­zes­ses beschrei­ben wir hier.

FAQs: Die wich­tigs­ten Fra­gen zum Wirkt-Sie­gel im Überblick

Was bringt mei­ner Orga­ni­sa­ti­on die Wirkt-Analyse?

Wäh­rend des Ver­fah­rens erhal­ten alle Orga­ni­sa­tio­nen indi­vi­du­el­les Feed­back und Hin­wei­se für die Wei­ter­ent­wick­lung Ihres Pro­jek­tes und Ihrer Orga­ni­sa­ti­on. Neben einer unab­hän­gi­gen Ein­schät­zung der Stär­ken und Schwä­chen bekom­men sie Hin­wei­se, wie sie im Arbeits­all­tag mit ein­fa­chen Mit­teln mehr errei­chen können.

Über­dies sor­gen wir dafür, dass Wirkt-Sie­­gel-Pro­­jek­­te mehr Öffent­lich­keit erhal­ten. Indem wir ihre Arbeit por­trä­tie­ren, ihnen Mög­lich­kei­ten zur Ver­net­zung und einen exklu­si­ven Zugang zu För­dern­den bie­ten. Im Fal­le einer Aus­zeich­nung kön­nen gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen das Wirkt-Sie­­gel viel­fäl­tig in der Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­set­zen.

Pro­jek­te, denen wir das Wirkt-Sie­­gel ver­lei­hen, neh­men wir im Anschluss in unse­re För­der­da­ten­bank mit emp­foh­le­nen Pro­jek­ten auf. Vie­le För­dern­de, Stif­tun­gen und Unter­neh­men nut­zen die­se Daten­bank als Mög­lich­keit, För­der­pro­jek­te aus­zu­wäh­len.

Wie fin­de ich raus, ob die Wirkt-Sie­gel-Ana­ly­se für mich geeig­net ist?

Um her­aus­zu­fin­den, ob unser Ver­fah­ren für Sie sinn­voll ist, kön­nen Sie die knapp 20 Fra­gen unse­res Wir­ko­me­ters beant­wor­ten. Im Anschluss wis­sen Sie, an wel­cher Stel­le Ihre Orga­ni­sa­ti­on steht und wie wir­kungs­ori­en­tiert Sie bereits arbeiten.

Für die Bewer­bung soll­ten Sie unge­fähr Stu­fe 4 des Wir­ko­me­ters errei­chen. Das bedeu­tet aller­dings aus­drück­lich nicht, dass ein Errei­chen von Stu­fe 4 eine erfolg­rei­che Teil­nah­me an unse­rem Ana­ly­se­ver­fah­ren garan­tiert; dafür ist das Wir­ko­me­ter zu wenig exakt. Das Wir­ko­me­ter bie­tet allen­falls Hinweise.

Was pas­siert im Analyse-Verfahren?

In unse­rem Ana­­ly­­se-Fee­d­­back erläu­tern wir, was uns an der Orga­ni­sa­ti­on beson­ders gut gefällt und in wel­chen Berei­chen womög­lich Opti­mie­rungs­po­ten­zi­al lau­ern könn­te. Wir geben Anregungen …

  • wie wir­kungs­ori­en­tiert die Orga­ni­sa­ti­on in ihrer Pro­jekt­ar­beit ist, z.B. im Hin­blick auf Ziel­über­prü­fung, Qua­li­täts­ent­wick­lung und Lernkultur;
  • zu den Vor- und Nach­tei­len der jewei­li­gen Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur, z.B. zum Zusam­men­wir­ken der Gre­mi­en und Lei­tungs­per­so­nen untereinander;
  • zu Kon­troll­me­cha­nis­men und dem Erfor­der­nis einer Finanzprüfung;
  • war­um es sinn­voll ist, so trans­pa­rent wie mög­lich zu arbei­ten und wel­che Anfor­de­run­gen das kon­kret mit sich bringt.

Die­se kos­ten­lo­se Bera­tungs­leis­tung bekom­men teil­neh­men­de Orga­ni­sa­tio­nen – unab­hän­gig davon, ob sie am Ende mit unse­rem Güte­sie­gel aus­ge­zeich­net werden.

Und in jedem Fall gilt: Alles kann, nichts muss! Wel­che unse­rer Ideen Sie schließ­lich umset­zen möch­ten, bleibt ganz und gar Ihnen überlassen. 

Wie lan­ge dau­ert das Analyse-Verfahren?

Vom Start der Aus­schrei­bung bis zur Ver­ga­be des Wirkt-Sie­­gels ver­ge­hen je nach Anzahl der ein­ge­gan­ge­nen Bewer­bun­gen zwi­schen 912 Mona­te

Wel­chen Auf­wand muss ich einplanen?
Der zeit­li­che Auf­wand für den Fra­ge­bo­gen der ers­ten Stu­fe des Bewer­bungs­ver­fah­rens liegt zwi­schen 24 Stun­den – abhän­gig davon, wel­che Infor­ma­tio­nen die Orga­ni­sa­ti­on bereits auf­be­rei­tet hat.

Glei­ches gilt für den Fra­ge­bo­gen der zwei­ten Stu­fe, der stär­ker auf die Orga­ni­sa­ti­on fokus­siert ist. Im Gan­zen also 26 Stun­den.

Hin­zu kommt dann noch ein Video­call von etwa 90 Minu­ten oder ein Vor-Ort-Besuch von etwa 2 Stun­den für ein per­sön­li­ches Ken­nen­ler­nen und um letz­te Fra­gen zu klären.
Haben Orga­ni­sa­tio­nen durch das Wirkt-Sie­gel bereits höhe­re Spen­de erhalten?

Ja, uns sind zahl­rei­che Bei­spie­le bekannt, bei denen sich die Aus­zeich­nung mit dem Wirkt-Sie­­gel posi­tiv auf die Spen­den­ein­nah­men aus­ge­wirkt hat. Wir wis­sen von Ein­zel­spen­den im fünf- bis sechs­stel­li­gen Bereich.

Allein über die bun­des­wei­te Spen­den­kam­pa­gne DEUTSCH­LAND RUN­DET AUF, die aus­schließ­lich durch PHI­NEO aus­ge­zeich­ne­te Pro­jek­te unter­stützt, konn­ten bis­lang 13 Mil­lio­nen Euro an Spen­den­gel­dern ein­ge­wor­ben wer­den. Auch ein erheb­li­cher Teil des 100-Mil­­lio­­nen-Euro-För­­der­­bu­d­­gets der SKa­­la-Initia­­ti­­ve floss an Wirkt-Sie­­gel-Pro­­jek­­te.

Des Wei­te­ren wis­sen wir von nicht­mo­ne­tä­ren Spen­den in Form von Bera­tungs­leis­tun­gen, Work­shops und Fort­bil­dun­gen, die Orga­ni­sa­tio­nen auf­grund des Wirkt-Sie­­gels erhielten.

Eine Umfra­ge unter den Wirkt-Sie­­gel-Orga­­ni­­sa­­tio­­nen erbrach­te fol­gen­de Ergeb­nis­se (n=114):

  • Orga­ni­sa­ti­on, die das Wirkt-Sie­­gel ein­set­zen, stei­gern damit die Wahr­schein­lich­keit, dass sie höhe­re Fund­rai­sing­e­innah­men erzie­len. Von denen, die das Sie­gel aktiv ein­set­zen, bestä­tig­ten 58% höhe­re Fund­rai­sing­e­innah­men, von Orga­ni­sa­tio­nen, die das Sie­gel nicht ver­wen­den, taten dies nur 47%.
  • Das Wirkt-Sie­­gel ist v.a. bei Stif­tun­gen ein Tür­öff­ner. Ca. 78% der Orga­ni­sa­tio­nen, die infol­ge der Aus­zeich­nung neue Koope­ra­tio­nen abschlie­ßen konn­ten, gin­gen die­se mit min­des­tens einer Stif­tung ein.
  • 94% der Befrag­ten wür­den das PHI­­NEO-Ana­­ly­­se­­ver­­­fah­­ren auch ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen empfehlen.
  • 79% aller Orga­ni­sa­tio­nen gaben an, infol­ge der Aus­zeich­nung von einer Image­stei­ge­rung pro­fi­tiert zu haben.
  • 83% aller Orga­ni­sa­tio­nen haben den Ana­ly­se­pro­zess zum inter­nen Ler­nen und zur Qua­li­täts­ent­wick­lung genutzt und bspw. Ver­än­de­run­gen in der Orga­ni­sa­tio­nen ange­sto­ßen. Ledig­lich 4% gaben an, dass sich ihre dies­be­züg­li­chen Erwar­tun­gen nicht erfüllten.
Was pas­siert mit mei­nen Daten?

Selbst­ver­ständ­lich behan­deln wir alle Daten streng ver­trau­lich! Es gibt kei­ne Black­list oder der­glei­chen. Wir ver­öf­fent­li­chen Ana­ly­se­er­geb­nis­se oder ande­re Daten nur nach vor­he­ri­ger Einwilligung.

Was pas­siert, wenn ich beim Ver­fah­ren schlecht abschneide?

PHI­NEO stellt aus­schließ­lich posi­tiv bewer­te­te Projekte vor. Ein Ran­king oder eine Ver­öf­fent­li­chung von Nega­tiv­bei­spie­len gibt es nicht. Im schlech­tes­ten Fall erhält Ihre Orga­ni­sa­ti­on also eine Ana­ly­se zu Verbesserungsmöglichkeiten.

Wer hat das Wirkt-Sie­gel erfunden?

Vor­bild für die PHI­­NEO-Wir­­­kungs­­­a­na­­­ly­­­se war eine pra­xis­er­prob­te Metho­de aus Groß­bri­tan­ni­en, die wir adap­tiert und über die letz­ten 14 Jah­re wei­ter­ent­wi­ckelt haben. Unse­re Arbeit war nur mög­lich Dank der Unter­stüt­zung durch zahl­rei­che Partner*innen und Expert*innen.

Was bringt das Wirkt-Sie­gel mei­ner Organisation?

Anna Schwan­häu­ßer, Tog­e­ther for Future e.V.

Der gan­ze Pro­zess des Wirkt-Sie­gels war sehr struk­tu­riert und pro­fes­sio­nell gema­nagt. Er hat uns auch dazu gebracht, unse­re Wir­kungs-Stra­te­gie zu hin­ter­fra­gen und noch deut­li­cher her­aus­zu­ar­bei­ten. Das hilft dabei, den Fokus zu behal­ten, kla­re Zie­le zu ver­fol­gen und öff­net uns schon heu­te die ein oder ande­re Tür bei Fundern!

Wenn Sie Fragen haben:

Jonas Fathy

Leitung Philanthropieberatung & Wirkungsanalyse
jonas.fathy@phineo.org
+49 30 520 065 113